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Achtung: Wir haben gehört, dass verschiedene Freunde erfolglos versucht haben uns eine mail zu schicken, in dem Sie über unsere Website bzw. dort über Kontakte die Nachricht abgeschickt haben. All diese mails scheinen nicht angekommen zu sein. Also bitte, bis das Problem gelöst ist (ich werde euch informieren), schickt die mails direkt an r.bein@gmx.net oder k.hennings@gmx.net. Tagebucheintrag vom 5.9.02 |
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Isla Graciosa ist so ganz anders als das, was ich sonst so von den Kanaren kenne: die Insel ist sehr klein, außer einigen Dornenbüschen kaum Bewuchs sondern nur Wüste. Ein kleiner Ort, la Sociedad ist im maurischen Stil direkt auf Sand gebaut und verfügt außer einem Supermarkt, zwei Restaurants, einigen Bars und einem Internet-Cafe über einige Appartements. Hier sind außer uns Seglern die einzigen Touristen zu finden. Übermorgen werden wir Besuch von meiner Schwester mit Familie bekommen. Ich freue mich schon sehr und bin gespannt wie es Carla (4) und Paul (2) bei uns an Bord gefallen wird. Sollte der Wind nachlassen, werden wir heute etwas später noch mit dem Schlauchboot in den Ort fahren und den Bericht vom Internet-Cafe aus abschicken. Mal sehen wie sich das Wetter entwickeln wird. |
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Tagebuch vom 23.8.2002 Lissabon: den Namen kann man auf der Zunge zergehen lassen. Hier sind
wir jetzt seit 16 Tagen. Und langsam stellt sich bei uns das Gefühl
ein, auf einer langen Reise zu sein. Bisher sind wir mehr oder weniger
unserem Zeitplan hinterher gehetzt. In den meisten Häfen lagen wir
kaum länger als 12 Stunden. Kennen lernen von Land und Leuten war
damit natürlich nicht möglich. Seit wir aber die Biskaya hinter
uns haben, sind wir in der Zeit; und Zeit ist es, was wir brauchen, um
zu merken: wir sind unterwegs! Und jetzt in Lissabon. Schon beim Einlaufen
in das Hafenbecken von Alcántara (wieder so ein Name der wie Musik
in den Ohren klingt), wurden wir von Bord eines dort vertäut liegenden
Restaurantschiffes herzlich begrüßt. Petra und Werner aus Kalchreuth
waren kurz vorher in Lissabon gelandet, um gemeinsam mit uns eine Woche
lang diese schöne Stadt zu genießen. Nun hieß es treppauf,
treppab, mit Bus und Straßenbahn die Sehenswürdigkeiten dieser
alten Seefahrerstadt zu erkunden. |
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Irgendwann landeten wir auch in der größten Markthalle, die
nur unweit des Rio Tejo liegt. (Die Einheimischen nennen sie liebevoll
den Bauch Lissabons). Welch ein Rausch von Farben und Gerüchen! Berge
frischesten Gemüses; Obst in Hülle und Fülle; wahre Orgien
von Fischen, Meeresfrüchten, Schalentieren; silbrige Schuppen, schwarze
Tinte, rote Panzer, glatte Leiber, bizarre Formen; dazwischen die portugiesischen
Fischfrauen, die schwarzen Locken auf der schweißnassen Stirn, die
weiße Plastikschürze über schwarzen Gummistiefeln; Blumen
in allen Farben und natürlich Wein. Was wäre Portugal ohne den
berühmten Porto und den Vino Verde, diesen leichten, frischen, leicht
mousierenden, eher leichten Wein, der bei den hohen sommerlichen Temperaturen
zum Fisch gerade zu ein Muss ist. Bei all dieser Pracht - und den, verglichen
mit Deutschland, geradezu verführerischen Preisen - lag es nahe an´s
Kochen zu denken. Immerhin hatten wir Gäste. Und natürlich musste
es portugiesisch sein. Man sagt Liebe geht durch den Magen, aber ist es
nicht auch so, dass man ein Land nur dann richtig einordnen kann, wenn
man seine Küche probiert hat? Also haben wir überlegt, diskutiert,
verworfen, neu überlegt, bis wir alles zusammen hatten. Dann das
erste mal ein Menü in unserer kleinen Bordküche zubereitet.
Von zu Hause waren wir es gewohnt, gemeinsam in der Küche zu stehen
und uns gegenseitig zuzuarbeiten. Spätestens als das erste Glas zu
Bruch ging und sich gehackte Zwiebeln mit Portwein und Scherben auf dem
Boden mischten, sahen wir ein: am Herd kann nur einer stehen. Der andere
arbeitet von oben zu. Immerhin: wir waren uns einig, die Mühe hatte
sich gelohnt. Oben an Deck haben wir gegessen; unter dem Sonnensegel,
das eine heimelige Atmosphäre verbreitet, bei angenehmen, abendlichen
20 Grad. Das Menü hat uns allen hervorragend geschmeckt. Natürlich haben wir mit einem Port eröffnet. Dann haben wir
mit zuckersüßen Honigmelonen mit (in manchen Kreisen sagt man
"an") Serranoschinken weitergemacht. Die Melone ganz leicht
gesalzen - das bringt die Süße mehr zur Geltung - . Als Hauptgang
Garoupa mit Kräutern in Portwein, dazu kleine gefüllte Tomaten
und Weißbrot, als Dessert Feigen mit Ziegenkäse im Honig-Weißwein-Whisky-Sud
und zum Abschluss dann Espresso und Cognac. Heute ist unser letzter Tag in Lissabon. Katrin ist aus Deutschland zurück,
wo sie sich einigen medizinischen Untersuchungen unterziehen musste. Da
waren wir noch einmal heimisch (portugiesisch) essen. Es gab Sapateira
national, ein riesiges krebsartiges Tier. Tschüss, bis bald, Reinhart |
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8.8.02 |
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Tagebucheintag vom 6.8.02 Heute sind wir in Peniche angekommen, einem recht großen Fischereihafen
60 sm nördlich von Lissabon. Für 3 Tage waren wir in Penzance (Cornwall) und haben die Zeit dort
sehr genossen. Ich war glücklich mal wieder in Großbritannien
zu sein und habe unter anderem die Pubbesuche mit den randvoll geschänkten
Biergläsern und die Bar-meals (fish and chips) genossen. Wir lagen
in einem sehr netten kleinen Hafen, zusammen mit den Fischerbooten und
einem schönen Blick auf die sehr gemütliche und schöne
kleine Stadt. |
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Nachdem wir uns auf der Islas de Cies ausgeschlafen und erholt hatten,
dort die einsamen Strände, die Berge und die südliche Sonne
genossen haben, fuhren wir weiter nach Vigo. |
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![]() Penzance, Cornwall, 24.7.2002 Seit Wilhelmshaven sind fast drei Wochen vergangen. Die Zeit verging im Fluge, wenngleich wir eher langsam vorankamen. Dieser Sommer war nicht gerade auf unserer Seite. Über die Ost- und Westfriesischen Inseln motorten wir bis Vlissingen an der Scheldemündung. Eigentlich wollten wir ja fast immer segeln, aber da wir so sehr verspätet sind, blieb uns keine Wahl; wir mussten das "Eiserne Segel" (Schiffsschraube) zu Hilfe nehmen, sonst währen wir wohl noch immer in der Nordsee. Aber dann hatte Rasmus ein Einsehen. Endlich guter Wind - und Sonnenschein. So legten wir z.B. in 11 Stunden mit unserer neuen Breitfock + Spitzer 55 Seemeilen zurück. Das war von Boulonge nach Dieppe. Wir waren selig! Und dann lagen wir in Dieppe auch noch mitten in der Altstadt, wo wir außer der wunderschönen Umgebung auch noch einen herrlichen Sonnenuntergang (mit dem Rotweinglas in der Hand) erleben durften. Auch vorher hatten wir schon einige Male mitten in der Altstadt gelegen. So in Harligen (zusammen mit einigen Dutzend großer, alter, holländischer Plattbodenschiffe) und in Vlaardingen - beides NL. Belgien hatten wir links liegen gelassen und in Cherbourg nahmen wir mit einem hervorragenden Menü von Meeresfrüchten Abschied von Frankreich. |
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Natürlich können wir es uns nicht erlauben überall und
immer die schönsten Restaurants zu frequentieren; wir sind aber der
Meinung, dass man ein Land erst dann richtig bereist hat, wenn man auch
die landestypische Küche probiert hat. Und das muss nicht unbedingt
das Teuerste sein. So haben wir in Holland einfach nur die herrlichen,
frischen Matjes genossen. |
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Inzwischen haben wir den Kanal nach Nordwesten überquert und liegen
seit zwei Tagen in Penzance/Cornwall. Leider können wir die Aufenthalte
in den verschiedenen Häfen nicht einfach nur genießen; oftmals
gibt es kleine Reparaturen, die ausgeführt werden müssen. So
leckte in Hoek van Holland die Dichtung des Brennstofffilters und wir
mussten - nach erfolgreicher Reparatur - lange nach einer Entsorgungsmöglichkeit
für unser dieselhaltigen Bilgenwasser suchen. (Hat uns zwei weitere
Tage Verspätung und einen schönen - unplanmäßigen
- Aufenthalt in Vlaardingen eingebracht). Unsere neue Funkanlage und die
neue Selbststeueranlage funktionieren immer noch nicht zur vollen Zufriedenheit
und heute hat Katrin in sechsstündiger Arbeit, unterstützt durch
drei Telefonate in die Schweiz zum Hersteller unseres Superherdes, diesen
wieder zum Brennen gebracht. So vergeht bei uns die Zeit ohne Langeweile;
und deshalb hat es auch so lange gedauert, bis wieder ein Bericht von
uns zu euch auf den Weg gebracht werden konnte. Übermorgen wollen
wir - gutes Wetter vorausgesetzt - die Biskaya in Angriff nehmen in Richtung
Cap Finisterre. Genug für Heute. Es geht auf Mitternacht zu.. |
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Wilhelmshaven, den 02.07.2002 Wir sind unterwegs!!!Nach vielen Verzögerungen verschiedenster Art (Gesundheit, Technik,
Umbau etc.) haben wir am Mittwoch den 26.06.2002 um 12.30 Uhr die Leinen
los geworfen. Viele Freunde haben uns an Bord und am Ufer bis zur Kaiserschleuse
begleitet. |
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Trotz all dieser Probleme geht es uns gut und wir warten gespannt auf Übermorgen. Das Wetter soll sich bessern und wir planen dann Richtung Westen weiter zu segeln. |